Zelluläre und molekulare immunologische Vorgänge bei Neurodermitis-Patienten

Anlässlich des dritten Global Allergy Forum Davos verfassten die CK-CARE Direktoren zusammen mit einer Forschergruppe von international führenden Wissenschaftlern aus dem Bereich allergischer Hauterkrankungen, einen Artikel, der sich insbesondere auf die neuartigen Entwicklungen bei Neurodermitis konzentriert, und vor Kurzem im Journal of Allergy & Clinical Immunology veröffentlicht wurde. Das Journal widmete das Deckblatt dieser Ausgabe dem Thema Neurodermitis (Bild; Werfel et al., 2016: 138: 336-349).

Der Artikel greift folgende Themen auf: Hautbarriere bei Neurodermitis, Neurodermitis-Untergruppen, personalisierte Medizin, Mikrobiome, Veränderungen der Immunantwort, Allergen-spezifische IgE-Antikörper, Mechanismen von Juckreiz, Allergene und andere Umweltfaktoren und Diagnose und Therapie.

Es gibt einen hohen ungedeckten medizinischen Bedarf, immunologische Endotypen von Neurodermitis zu definieren, da diese bedeutende Auswirkungen auf die bevorstehende Schichtung des Phänotyps von Neurodermitis und die daraus resultierenden gezielten Therapien in der Entwicklung der personalisierten Medizin haben. Untersuchungen über neuartige biologische Agenzien, die bei der Behandlung von Neurodermitis verwendet wurden, sind ebenfalls in dieser Übersicht dargestellt. Die klinische Wirksamkeit neuer immunologischer Ansätze unter Einsatz von biologischen Agenzien bei Patienten mit Neurodermitis belegt die Verwendung von Dupilumab (ein Antikörper, der die Erkennung von IL-4 verhindert). Derzeit ist eine Reihe von Studien mit anderen Arzneimitteln im Gange, die spezifisch auf die Immunsystem-Spieler zielen. Solche Ansätze könnten immunmodulatorische und damit positive klinische Auswirkungen auf den allgemeinen Hautzustand haben, ebenso wie auf die zugrunde liegende Immunabweichung, die bei Begleiterkrankungen eine Rolle spielen Die Wirkung dieser immunologischen Behandlungen auf das gestörte Mikrobiom bei Neurodermitis-Patienten und bei Juckreiz, könnte weitere potentiell positive Erkenntnisse für die Behandlung liefern.

Jahresbericht CK-CARE 2024

Wie der vorliegende Jahresbericht ausweist, waren die Leistungen von CK-CARE im Berichtsjahr 2024 insgesamt erfreulich. Dies gilt für die klinische und molekulare Forschung (siehe Publikationsliste), den Bereich Transfer mit derzeit vier laufenden Projekten mit der Industrie (siehe Davos BioSciences) und die Edukation (351 Bildungstage und sieben Onlinekurse mit 328 aktiven Nutzer:innen).

„Translationale Medizin an Grenzflächen“ (TMG)

Wir freuen uns, dass die Regierung des Kantons Graubünden den Verein „Translationale Medizin an Grenzflächen“ (TMG) mit der Durchführung von Forschungsprojekten im Bereich der translationalen Medizin beauftragt. Die translationale Medizin verfolgt das Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse in praktische Anwendung zu überführen. Das neue Vorhaben in Davos konzentriert sich auf die Erforschung biologischer Grenzflächenorgane. Der Verein TMG besteht aus renommierten Forschungsinstituten aus dem Kanton Graubünden, darunter die AO Stiftung, das SIAF, CK-CARE, Davos BioSciences, Cardio-CARE, die Hochgebirgsklinik Davos, das Kantonsspital Graubünden, die Spital Davos AG und die Universität Zürich.

(Copyright Foto: Clemens Güdel)

Artikel aus der Davoser Zeitung vom 17.04.2025

20. CK-CARE Team Meeting 2025

Das 20. CK-CARE Team Meeting fand am 24. und 25. Februar 2025 unter dem Motto «Embracing the concept of data analysis to further personalized patient care» statt. Ziel des Treffens war es, innovative Ideen zu entwickeln und einen Publikationsentwurf für das CK-CARE Scientific Board auf Basis der Daten aus dem CK-CARE Register und der Biobank vorzubereiten. Den Auftakt bildete eine informative Präsentation der Daten aus dem CK-CARE Repository und der Biobank, die den Rahmen für intensive Gruppenarbeiten setzte. Die Teilnehmenden wurden in vier Teams eingeteilt: Team 1, 2 und 3 wählten das Thema nach persönlichem Interesse auf Basis der verfügbaren Informationen aus dem CKC Repository und der Biobank, während Team 4 den Fokus auf die Wissenschaftskommunikation für die NIA App legte. Abgerundet wurde der Tag durch eine Führung durch die historische Fuggerei in Augsburg und ein anschliessendes Tapas-Dinner im Restaurant Tafeldecker, das Raum für angeregten Austausch bot. Am Dienstag präsentierte jede Gruppe ihre Idee in einem 3-minütigen „Scientific Paper Pitch“ den kritischen Mitgliedern des „CK-CARE Scientific Board-lion’s den“.

(Copyright Foto: Samuel Tschaffon, UK Augsburg)

Mittag der Forschung in Davos

Am 9. November fand im Davoser Kongresszentrum der Mittag der Forschung statt. Vertreter verschiedener Davoser Forschungsinstitutionen – darunter CK-CARE – haben ihre aktuellen Forschungsprojekte und ihre wissenschaftlichen Arbeiten anschaulich und interaktiv an Ausstellungständen der Bevölkerung vorgestellt.

Dr. Pierre-Yves Mantel und Dr. Alexandra Wallimann vermittelten am Stand von CK-CARE den Besuchenden eindrückliche Bilder von Neutrophilen, die beim Auftreten von atopischer Dermatitis entscheidend sind, und freuten sich über zahlreiche gute Gespräche und ein grosses Interesse aus der Bevölkerung.

(Copyright Foto: Clemens Güdel)

Weiterbildungs-Wochenende Shared Decision Making und patientenzentrierte Kommunikation

Herausfordernde Gespräche mit Allergie-Patientinnen und Patienten in sicherer Lernumgebung mit Simulationspersonen und Fachexpert:innen üben – das waren Fokus und Ziel des ärztlichen Weiterbildungskurses vom 18. und 19. Oktober 2024 am Medizincampus Davos.

Bei Erkrankungen wie Nahrungsmittelallergien, chronisch-spontane Urtikaria und Therapiewahl bei Atopischer Dermatitis (z.B. Kortison oder Biologika) kann es herausfordernd sein, die richtigen Worte zu wählen. Durch den Zeitdruck, die Erwartungshaltung von betroffenen Personen sowie deren Ängste und Frustrationen können Gespräche mit mangelndem Informationsaustausch uns unbefriedigend enden lassen. Deshalb wurden in diesem Kurs situationsangepasste Methoden in patientenzentrierter Kommunikation angewendet, um so das Gespräch in einem definierten Zeitrahmen für beide Seiten möglichst zielführend gestalten zu können, die Bedürfnisse von Patientin und Patient abdecken zu können und gleichzeitig ausreichend zu informieren.

Analog aller CK-CARE Bildungsprogramme bestand auch dieser Pilotkurs aus einer Kombination von Online-Vorkurslernen der Grundlagen, kurzen Inputreferaten und praktischem Üben in Kleingruppen. Die Weiterbildung wurde geleitet und moderiert von Allergolog:innen, Dermatolog:innen, Psychosomatiker:innen sowie Schauspielpatient:innen (CK-CARE intern, med. Fachpersonen aus der HGK sowie aus Arztpraxen). Im Zentrum standen verschiedene Rollenspiele, die die herausfordernden Situationen imitierten. In den anschliessenden Feedbackrunden wurden die unterschiedlichen Rollen reflektiert und praktische Tipps und Hinweise gegeben. Die teilnehmenden Assistenzärztinnen waren begeistert von der wohlwollenden und motivierenden Atmosphäre – sie konnten viel Nützliches und Anwendbares für ihren Alltag mitnehmen.

Festliche Einweihung des neuen Gebäudes Forschung II

Die Kühne-Stiftung stärkt am Standort Davos ihre Forschung in den Bereichen Allergologie und Kardiologie. Am 15. Oktober 2024 wurde in Anwesenheit von Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft das zweite Forschungsgebäude auf dem Medizincampus Davos eröffnet.

Auf einer Fläche von rund 3’000 m2 werden modernste Labors sowie neuzeitliche und grosszügige Büroräumlichkeiten von Mitarbeitenden der Medizinprogramm CK-CARE, Cardio-CARE und Davos BioSciences der Kühne-Stiftung genutzt.

Medienspiegel