Daten- und Biobank
Daten- und Biobanken bilden die modernen Grundlagen für ein besseres Verständnis vieler komplexer Krankheiten, im Falle von CK-CARE insbesondere der Neurodermitis.
Die Struktur und Nutzung der CK-CARE Daten- und Biobank unterscheidet sich wesentlich von den bekannten Ansätzen. Die Patienten werden mit grosser Sorgfalt rekrutiert. Neben Blut- und Hautproben werden umfassende Informationen gesammelt und zusammengestellt: So erfolgt zum Beispiel eine genaue Dokumentation des Verlaufs der Neurodermitis in der Vergangenheit und eine detaillierte Erfassung des Phänotyps mit Schweregrad inkl. Fotodokumentation. Informationen über Allergien bei Patienten und in deren Familie werden ebenso erfasst wie alle Behandlungen (sowohl die vorangegangenen als auch die aktuellen), Reaktion(en) auf bisherige Behandlungen und Daten zu Umwelt und Epidemiologie (Wohnort, Lebensgewohnheiten, Sport, Kontakt mit Tieren usw.). Es werden bei der Rekrutierung alle Altersgruppen berücksichtigt (von Geburt bis zu 99 Jahren). Verschiedene (ProRaD-Studie/CARE-Kinderstudie) helfen bei der Rekrutierung von Patienten. Ganz neu ist die Erweiterung des Umweltbegriffes auf psychosoziale Faktoren.
Dank der Vielfalt der gewonnenen Informationen (mehr als 1000 Datenpunkte pro Patient/Besuch) und der Dokumentation des Verlaufes über mindestens fünf Jahre im Zusammenspiel mit den gesammelten Blut-, Haut- und Mikrobiomproben ist CK-CARE in der einmaligen Situation, erstmals viele wichtige Fragen zur Komplexität der Neurodermitis und zum Zusammenhang mit anderen allergischen Erkrankungen beantworten zu können. Diese Erkenntnisse habe einen unschätzbaren wissenschaftlichen Wert und in der Folge auch sozioökonomische Auswirkungen.
Nachdem in den vergangenen Jahren der Auf- und der Ausbau der CK-CARE Daten- und Biobank im Mittelpunkt standen, gewinnen nun die Charakterisierung der hinterlegten – und phänotypisch/klinisch exzellent beschriebenen – Patient*innendaten sowie die molekulare Analyse von deren über 1500 gesammelten Blut- und Hautproben an Bedeutung. Diese Nutzung hat bereits jetzt zur ersten Identifizierung von neuen Subgruppen der Neurodermitis geführt, mit dem Ergebnis, dass Patient*innen im Sinne einer personalisierten und präziseren Medizin zunehmend in den Genuss einer zu ihrer Erkrankungsform individuell angepassten Behandlung kommen.