Forschung

Neurodermitis stellt auf der ganzen Welt eine Herausforderung dar: für Betroffene, ihre Familien und auch für das gesamte Gesundheitssystem. In der Schweiz sind 5-8% der Erwachsenen und 15-18% aller Babys und Kinder betroffen – damit ist sie – insbesondere bei Kindern — die häufigste chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Ähnlich hohe Zahlen finden sich auch in anderen Ländern in Europa, in den USA. In Asien ist die Anzahl der Betroffenen zum Teil noch höher. Im südlich der Sahara gelegenen Afrika ist die Neurodermitis, wie die WHO hat kürzlich feststellte, die gewichtigste chronisch-entzündliche, nicht-infektiöse Hauterkrankung.

Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge gilt die Neurodermitis als die Grunderkrankung für die zukünftige Entwicklung von Allergien. Bei Neurodermitis ist die Hautbarriere beschädigt und so wird der Weg gebahnt für Sensibilisierungen und schliesslich auch für Allergien gegenüber Umweltfaktoren wie Pollen, Schimmelpilzen, Nahrungsmitteln oder Hausstaubmilben Genau hier setzt CK-CARE an: Ziel ist, Neurodermitis zu verstehen, um neue Therapien und insbesondere Vorsorgemassnahmen ergreifen zu können und so den Allergie-Tsunami abzuschwächen.

Seit Mitte des Jahres 2017 baut der CK-CARE Forschungsverbund eine der grössten internationalen Neurodermitis- und Allergie-Register (Daten- und Biobank) auf. In den kommenden Jahren steht die detaillierte Analyse der Bioproben und Datenpunkte im Vordergrund. Hierzu werden Bioproben mit neuesten biomedizinischen Methoden analysiert und die Ergebnisse mit der umfangreichen Datensammlung von Patienten und ihrer Umwelt in Verbindung gebracht. Dies ist wiederum nur mit Hilfe von Bioinformatik und biostatistischen Methoden möglich. Netzwerkanalysen werden dann neue Zielstrukturen für Therapie und Prävention herausarbeiten. So können wir das Leben von Kindern und Erwachsenen mit Allergien und Neurodermitis nachhaltig verändern.