Stratifizierung von Neurodermitis/Allergie-Untergruppen und Vorhersagemodelle für den Krankheitsverlauf und Komorbiditäten
Mithilfe der CK-CARE Daten- und Biobank soll das Erkrankungsbild der Neurodermitis neu und umfassend definiert werden. Dafür wird anhand von Proben aus der Biobank die molekularen und immunologischen Signaturen im Detail aufgeschlüsselt und mit dem Mikrobiom in Zusammenhang gesetzt. Verschiedene Gen-Familien, die für die Haut-Homöostase verantwortlich sind und während der Entstehung eines Ekzems aktiviert oder herunterreguliert werden, können so identifiziert und charakterisiert werden. Weiter generieren wir künstliche Haut (mit menschlichen Zellen von Patienten und Gesunden) im Reagenzglas, um so die beteiligten Moleküle, verschiedene Medikamente und das Zusammenspiel mit Mikroben zu untersuchen. Mit diesem umfassenden wissenschaftlich-translationalem Ansatz können Erkrankungsuntergruppen charakterisiert und definiert und in der Folge personalisierte, massgeschneiderte Therapien entwickelt und angewendet werden.
Ein weiterer zentraler Aspekt liegt in der Zunahme von Allergien und Neurodermitis im mittleren und hohen Alter. Mithilfe der ProRaD-Studie konnte bereits aufgezeigt werden, dass ältere Patienten mit Allergien und Neurodermitis ein hohes Mass an Begleiterkrankungen (Komorbiditäten), vor allem kardiovaskuläre Erkrankungen aufweisen. Das erhöht die Komplexität des Krankheitsbildes und als Folge auch die der erforderlichen Behandlung. Der Medizincampus Davos bietet die einzigartige Möglichkeit, kardiovaskuläre und allergische Erkrankungen gemeinsam und interdisziplinär zu analysieren. In einer Gesellschaft, die sich demographisch im Wandel befindet, stellen Komorbiditäten und die daraus resultierende Einschränkung der Lebensqualität nicht zuletzt auch eine sozioökonomische Belastung für das Gesundheitssystem dar.