Dr. Georg Schäppi wird neuer Direktor der Hochgebirgsklinik Davos

Auf dem Areal Davos Wolfgang entsteht der Allergiecampus Davos, ein vielbeachtetes Projekt der Kühne-Stiftung. Die Hochgebirgsklinik (HGK), der Forschungs- und Ausbildungsverbund CK-CARE und das international führende Forschungsinstitut SIAF werden in Zukunft in nächster Nachbarschaft eng zusammenarbeiten. Damit soll ein einzigartiges Kompetenzzentrum für Forschung, Behandlung und Ausbildung im Allergiebereich entstehen.

Der Stiftungsrat der Hochgebirgsklinik hat am 8.5.2017 Dr. Georg Schäppi zum neuen Direktor der Hochgebirgsklinik als Nachfolger von Markus Gautschi berufen. Dr. Schäppi, langjähriger Geschäftsleiter von aha! Allergiezentrum Schweiz und seit sieben Jahren auch kaufmännischer Direktor der CK-CARE AG in Davos, ist verantwortlich für die Führung der HGK und zugleich für den Aufbau des Allergiecampus. Die Hochgebirgsklinik Davos ist eine Rehabilitationsklinik mit Schwerpunkt Allergien (in den Bereichen Pneumologie, Dermatologie und Pädiatrie) und ergänzenden Disziplinen (Kardiologie).

Dr. Schäppi ist beruflich seit über 25 Jahren mit der Allergiethematik vertraut. Er war im In- und Ausland an Universitäten, in der Privatwirtschaft sowie in Behörden und Verbänden tätig. Er ist Mitglied mehrerer nationaler und internationaler Gremien mit dem Fokus Allergien im Speziellen und Gesundheit im Allgemeinen.

Der Medizincampus wächst

Deutlich sichtbar für alle wächst in Davos Wolfgang der Medizincampus in die Höhe. 

Forschung, die unter die Haut geht

Neue Methoden der CK-CARE-Forschungsgruppe von Prof. Mirjam Schenk enthüllen molekulare Ursachen der atopischen Dermatitis.

Räumliche Transkriptomik in Kombination mit Einzelzell-RNA-Sequenzierung entschlüsselt das komplexe Netzwerk von Immunzellen bei atopischer Dermatitis

Atopische Dermatitis (AD) ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, von der weltweit bis zu 3-5 % der Erwachsenen und 20 % der Kinder betroffen sind. An der Pathophysiologie der AD sind verschiedene Faktoren beteiligt, darunter die Genetik, eine veränderte Hautbarrierefunktion und immunologische Anomalien.

Mantelstudium «ALLERGOLOGIE translational» am Medizincampus Davos

Zehn Medizinstudierende der Universität Zürich (UniZH) nahmen vom 17. bis 20. Juli 2023 am Allergologie-Mantelstudium teil. Sie erhielten einen ersten Einblick in dieses komplexe Fachgebiet und konnten einige praktische Fähigkeiten in der HGK direkt an den stationären Patienten üben.

Das Mantelstudium wird in Zusammenarbeit von CK-CARE mit der Hochgebirgsklinik Davos (HGK) sowie dem SIAF angeboten. Die wissbegierigen Studierenden erlebten vier intensive, eindrucksvolle und sehr interaktive Tage des Lernens am Medizincampus Davos unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Schmid-Grendelmeier und Prof. Dr. Roger Lauener und unter der Mitwirkung von weiteren renommierten Fachärztinnen und Fachärzten. Die Dozierenden waren sehr begeistert von der Wissbegierigkeit und dem Interesse der Studierenden an dieser komplexen Thematik.
Die Kombination von Online-Vorkurslernen, Stationsarbeit mit Patientenkontakt, Falldiskussionen und praktischem Anwenden gab den Teilnehmenden einen abwechslungsreichen und vertiefenden Einblick in das Thema Allergologie. Es bleibt zu hoffen, dass der ein oder andere der teilnehmenden Studierenden dies in der ärztlichen Laufbahn integrieren kann.

Jahresbericht 2022

CK-CAREs Arbeiten haben inzwischen weltweite Resonanz und dank dieser starken Position konnten im Berichtsjahr bedeutsame Vorhaben in der klinische Allergieforschung lanciert bzw. katalysiert werden. Ein Highlight war zudem das GAF – Global Allergy Forum 1. bis 4. September 2022 in Davos. Die an diesem zentralen Allergiekongress teilnehmenden internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben ein unter allen Akteuren abgestimmtes Statement verfasst, das im weitverbreiteten wissenschaftlichen Organ «Allergy» unter dem Zitat: «CK-CARE findet Antworten auf die drängenden Fragen wie neue Biomarker, Ansätze für personalisierte Therapie, Prävention durch Intervention im Mikrobiom und insbesondere Edukation» veröffentlicht werden wird.

Neurodermitis-assoziierte Faktoren bei Krankheitsbeginn im Erwachsenen – verglichen zum Kindheitsalter

Die Neurodermitis (=atopische Dermatitis (AD)) wurde lange als eine Erkrankung des Kindesalters betrachtet. Eine Untersuchung der CK-CARE ProRaD-Kohorte zeigte jedoch bei fast einem Viertel der Patienten einen Beginn im Erwachsenalter, für den Risiko- und schützende Faktoren noch weitgehend unbekannt sind.
Wir konnten eine Assoziation von Rauchen und sportlicher Inaktivität als modifizierbare Lebensstilfaktoren mit dem Beginn im Erwachsenenalter zeigen. Eine mütterliche Neurodermitis, erhöhte Gesamtzahl der allergischen Antikörper sowie die Anzahl von sogenannten Atopiestigmata waren lebenszeitübergreifend mit der AD gegenüber Kontrollen assoziiert. Dies sind Merkmale, die bei allergischen Personen häufiger auftreten als in der nicht-allergischen Normalbevölkerung.
Eine eigene sowie mütterliche Nahrungsmittelallergie, höherer familiärer Bildungsgrad sowie eine verstärkte Fältelung der Handinnenflächen waren mit Auftreten einer AD im Kindesalter assoziiert. Innerhalb der AD waren Allergien und mehrere allergische Begleiterkrankungen auf einmal circa 3x unwahrscheinlicher als bei AD- Beginn im Erwachsenen verglichen zum Kindesalter. Nur der isolierte Heuschnupfen war bei Neurodermitisbeginn im Erwachsenen- wahrscheinlicher als im Kindesalter.
Unsere Ergebnisse deuten auf teilweise gemeinsame, teilweise jedoch variierende Merkmale und zugrundeliegende Mechanismen für den Krankheitsbeginn der AD im Kindes- versus Erwachsenenalters hin, tragen zu einer besseren Einschätzung des individuellen Risikos zur Entwicklung einer AD in verschiedenen Lebensphasen bei und unterstützen präventive Massnahme wie Nichtrauchen und Sport.