Auszeichnung für Schweizer Medizinforschung – Dr. Caroline Roduit

Zum 27. Mal verlieh die Stiftung Pfizer Forschungspreis ihre Auszeichnung an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. 18 junge Forscherinnen und Forscher aus Basel, Bellinzona, Genf, Lausanne, St. Gallen und Zürich erhielten am 1. Februar 2018 den diesjährigen Pfizer Forschungspreis. Sie werden für ihre exzellenten wissenschaftlichen Arbeiten an Schweizer Forschungsinstituten oder Spitälern geehrt.

Die Forschungsgruppe um Dr. Caroline Roduit, Universitäts-Kinderspital Zürich und CK-CARE, Davos, wollte die Entwicklung der atopischen Dermatitis bei Kindern besser verstehen, basierend auf Beginn und Verlauf der Krankheit in der Kindheit.

«Die Phänotypen der atopischen Dermatitis sind mit unterschiedlichen Risiken für andere Allergien assoziiert.»

Dazu wurden Daten aus einer ländlichen Geburtenkohorte aus fünf europäischen Ländern (Österreich, Finnland, Frankreich, Deutschland und Schweiz) bei 1038 Kindern analysiert: Es zeigten sich drei verschiedene Phänotypen (Erscheinungsformen) der atopischen Dermatitis. Zwei davon mit frühem Auftreten, mit Beginn im Alter von unter zwei Jahren, wobei eine Form sich als frühes Auftreten mit vorübergehenden Symptomen, die andere Form sich als frühes Auftreten mit bestehenden Symptomen zeigte. Der dritte, spätere Phänotyp begann nach dem Alter von 2 Jahren. Kinder mit einem frühen Erscheinen der atopischen Dermatitis, insbesondere mit andauernden Symptomen, zeigten das höchste Risiko für die Entwicklung von Asthma und Nahrungsmittelallergien. Das zeigt auf, dass vor allem diese Kinder mit einer früh auftretenden atopischen Dermatitis mit bestehenden Symptomen speziell bezüglich Allergieprävention überwacht werden sollten.

Phenotypes of Atopic Dermatitis Depending on the Timing of Onset and Progression in Childhood. Caroline Roduit, Remo Frei, Martin Depner, Anne M. Karvonen, Harald Renz, Charlotte Braun-Fahrländer, Elisabeth Schmausser-Hechfellner, Juha Pekkanen, Josef Riedler, Jean-Charles Dalphin, Erika von Mutius, Roger Pascal Lauener and the PASTURE study group. JAMA Pediatr. 2017 Jul 1;171(7):655-662

Weitere Impressionen Pfizer Preisverleihung

CK-CARE Teamtreffen 2023

Vom 19. bis 20. Oktober fand das 17. CK-CARE Teamtreffen statt, an dem Mitarbeitende aus Davos sowie weiteren Standorten (Augsburg, Bonn, St. Gallen und Zürich) zusammenkamen. Auch das CK-CARE Scientific Board und der CK-CARE Verwaltungsrat waren an diesem zweitägigen Anlass vertreten.

Im Zentrum dieses Teamtreffens stand das Thema «Artificial Intelligence (AI) – Rollen, Veränderungen, Chancen und Herausforderungen», v.a. im medizinischen Bereich und in der allergologischen Forschung. Rolf Pfister, Research Director des Lab42 aus Davos, und Kilian Parigger von Cloudflight hielten zu diesem Thema jeweils eine interessante Präsentation und beantworteten in einer Paneldiskussion mit zwei medizinischen Fachpersonen alle Fragen rund um AI im Kontext von CK-CARE. Die Teilnehmenden des Teamtreffens setzten sich am nächsten Tag in Gruppenarbeiten mit Schlüsselfragen zu verschiedenen Themenfeldern zur Behandlung von Neurodermitis auseinander, deren Resultate anschliessend präsentiert wurden. Abgerundet wurde dieses Teamtreffen mit einer Führung im Kirchner Museum Davos und einem gemeinsamen Nachtessen zum ausgiebigen Netzwerken.

Der Medizincampus wächst

Deutlich sichtbar für alle wächst in Davos Wolfgang der Medizincampus in die Höhe. 

Forschung, die unter die Haut geht

Neue Methoden der CK-CARE-Forschungsgruppe von Prof. Mirjam Schenk enthüllen molekulare Ursachen der atopischen Dermatitis.

Räumliche Transkriptomik in Kombination mit Einzelzell-RNA-Sequenzierung entschlüsselt das komplexe Netzwerk von Immunzellen bei atopischer Dermatitis

Atopische Dermatitis (AD) ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, von der weltweit bis zu 3-5 % der Erwachsenen und 20 % der Kinder betroffen sind. An der Pathophysiologie der AD sind verschiedene Faktoren beteiligt, darunter die Genetik, eine veränderte Hautbarrierefunktion und immunologische Anomalien.

Mantelstudium «ALLERGOLOGIE translational» am Medizincampus Davos

Zehn Medizinstudierende der Universität Zürich (UniZH) nahmen vom 17. bis 20. Juli 2023 am Allergologie-Mantelstudium teil. Sie erhielten einen ersten Einblick in dieses komplexe Fachgebiet und konnten einige praktische Fähigkeiten in der HGK direkt an den stationären Patienten üben.

Das Mantelstudium wird in Zusammenarbeit von CK-CARE mit der Hochgebirgsklinik Davos (HGK) sowie dem SIAF angeboten. Die wissbegierigen Studierenden erlebten vier intensive, eindrucksvolle und sehr interaktive Tage des Lernens am Medizincampus Davos unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Schmid-Grendelmeier und Prof. Dr. Roger Lauener und unter der Mitwirkung von weiteren renommierten Fachärztinnen und Fachärzten. Die Dozierenden waren sehr begeistert von der Wissbegierigkeit und dem Interesse der Studierenden an dieser komplexen Thematik.
Die Kombination von Online-Vorkurslernen, Stationsarbeit mit Patientenkontakt, Falldiskussionen und praktischem Anwenden gab den Teilnehmenden einen abwechslungsreichen und vertiefenden Einblick in das Thema Allergologie. Es bleibt zu hoffen, dass der ein oder andere der teilnehmenden Studierenden dies in der ärztlichen Laufbahn integrieren kann.

Jahresbericht 2022

CK-CAREs Arbeiten haben inzwischen weltweite Resonanz und dank dieser starken Position konnten im Berichtsjahr bedeutsame Vorhaben in der klinische Allergieforschung lanciert bzw. katalysiert werden. Ein Highlight war zudem das GAF – Global Allergy Forum 1. bis 4. September 2022 in Davos. Die an diesem zentralen Allergiekongress teilnehmenden internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben ein unter allen Akteuren abgestimmtes Statement verfasst, das im weitverbreiteten wissenschaftlichen Organ «Allergy» unter dem Zitat: «CK-CARE findet Antworten auf die drängenden Fragen wie neue Biomarker, Ansätze für personalisierte Therapie, Prävention durch Intervention im Mikrobiom und insbesondere Edukation» veröffentlicht werden wird.