Am 13 September 2016 hat das Bayerische Kabinett den Aufbau des weltweit ersten automatischen Pollenmonitoring Netzwerks (ePIN) im Rahmen der Initiative „Bayern Digital“ beschlossen (Pressemitteilung 253, Bayrische Staatskanzlei). Die Initiative, gemeinsam getragen durch die beiden Ministerien „Umwelt und Verbraucherschutz“ (StMUV) und „Gesundheit und Pflege“ (StMGP) basiert auf Vorstudien des Zentrums Allergie und Umwelt (ZAUM) der TU München, einem Partner von CK-CARE.
Das Netzwerk beinhaltet mehrere Neuerungen:
1. In einem Pilotansatz wurde ein maximales Netzwerk von 27 Pollenmonitoren in Bayern aufgebaut und ein Jahr lang betrieben. Damit konnte festgestellt werden, welche der Standorte ausreichen und für die Bestimmung des Pollenflugs in Bayern notwendig sind. Da Bayern in acht Pollenflugzonen unterteilt werden kann, genügen acht Stationen für eine zuverlässige Bestimmung. Somit konnten Aufwand und Kosten für das Pollenmonitoring reduziert werden.
2. In einer dreijährigen Untersuchung wurde die Eignung eines automatischen Pollenmonitors im Vergleich zu der klassischen, manuellen Methode (Mikroskopie) verglichen. Die Fehlerquote war bei beider Methoden in etwa gleich hoch aber unterschiedlicher Art. Der grösste Fehler des Automaten bestand darin, dass nicht alle Pollen erkannt (bei Abweichungen von der klassischen Erscheinungsform) und demzufolge als „unbekannt“ klassifiziert wurden. Durch vermehrte Benutzung des Systems wird sich die Erkennungssoftware automatisch nach und nach verbessern. Die manuellen Systeme bereits sind dagegen bereits optimiert und nicht mehr verbesserbar.
Das neue System wird von 2017 bis 2018 aufgebaut und soll ab 2019 im Dauerbetrieb laufen. Ähnliche Bestrebungen gibt es in der Schweiz, wobei dort der Monitor einer Schweizer Firma bevorzugt wird.
Die Vorteile des Systems für den Patienten sind enorm: Die Krankheiterreger der Volkskrankheit Pollenallergie oder „Heuschnupfen“ “ (über 80% der Allergiker sind Pollenallergiker) werden mit diesem System online sichtbar gemacht und bieten Patienten die Möglichkeit auf die Auslöser ihrer Krankheit gezielt zu reagieren, besonders weil das System eine viel genauere Pollenflugvorhersage als bisher erlaubt.