Aktuellere Pollenflugdaten dank neuen Pollenmonitoren

Etwa 12 Millionen Menschen in Deutschland – fast jede siebte Person – leiden an akuten Symptomen einer Pollenallergie, welche von einer allergischen Rhinitis, also Heuschnupfen, bis zu anaphylaktischen Schocks reichen können. Diese Symptome sind an die Blütezeitpunkte allergener Pflanzen gekoppelt. Somit sind Allergiker auf tagesaktuelle Informationen zum Pollenflug angewiesen, um die tägliche Medikamentendosis und eventuelle Freiluftaktivitäten genauestens abzustimmen.

Seit Anfang April 2015 werden in Augsburg, genauer am Bayrischen Landesamt für Umwelt, Pollen mit dem Pollenmonitor BAA500 vollautomatisch gemessen. Dieser Monitor saugt zunächst die Umgebungsluft an und registriert anschliessend die darin vorkommenden Pollen mit einer Genauigkeit von über 90 Prozent.

Eines der CK-CARE Forschungsprojekte beschäftigt sich am Universitären Zentrum für Gesundheits-wissenschaften am Klinikum Augsburg (UNIKA-T) mit der Pollenbelastung innerhalb der Stadt Augsburg. Die Ergebnisse dieser Forschung werden detailliertere Aussagen über die lokale Belastung durch Pollenallergene ermöglichen. Das vorrangige Ziel dabei ist, Allergikern und Ärzten zu helfen, präventive und therapeutische Massnahmen sinnvoll einsetzen zu können.

 

Bisher wurden herkömmliche Pollenfallen eingesetzt, um diese luftgetragenen Pollen zu messen. Solche Fallen saugen die Umgebungsluft mit den darin enthaltenen Pollen an und fixieren diese auf einem Klebeband. Die entsprechenden Bänder werden nach der Beprobung von Hand präpariert. Im Anschluss daran werden die Pollen unter einem Lichtmikroskop manuell ausgezählt. Dieser Vorgang ist zeitintensiv und darf ausschliesslich von speziell geschultem Personal durchgeführt werden. Aufgrund der Präparation des Klebebandes und des zeitintensiven Auszählens können relevante Daten frühestens einen Tag, im Normalfall jedoch erst zehn Tage, nach der Beprobung gewonnen werden. Mit der herkömmlichen Technik beruhen Pollenflugvorhersagen somit auf Daten, welche meist mehrere Tage alt sind.

Durch den neuen automatischen Pollenmonitor sind entsprechende Daten bereits drei Stunden nach der Gewinnung verfügbar und können somit für wesentlich aktuellere Vorhersagen genutzt werden.

CK-CARE Teamtreffen 2023

Vom 19. bis 20. Oktober fand das 17. CK-CARE Teamtreffen statt, an dem Mitarbeitende aus Davos sowie weiteren Standorten (Augsburg, Bonn, St. Gallen und Zürich) zusammenkamen. Auch das CK-CARE Scientific Board und der CK-CARE Verwaltungsrat waren an diesem zweitägigen Anlass vertreten.

Im Zentrum dieses Teamtreffens stand das Thema «Artificial Intelligence (AI) – Rollen, Veränderungen, Chancen und Herausforderungen», v.a. im medizinischen Bereich und in der allergologischen Forschung. Rolf Pfister, Research Director des Lab42 aus Davos, und Kilian Parigger von Cloudflight hielten zu diesem Thema jeweils eine interessante Präsentation und beantworteten in einer Paneldiskussion mit zwei medizinischen Fachpersonen alle Fragen rund um AI im Kontext von CK-CARE. Die Teilnehmenden des Teamtreffens setzten sich am nächsten Tag in Gruppenarbeiten mit Schlüsselfragen zu verschiedenen Themenfeldern zur Behandlung von Neurodermitis auseinander, deren Resultate anschliessend präsentiert wurden. Abgerundet wurde dieses Teamtreffen mit einer Führung im Kirchner Museum Davos und einem gemeinsamen Nachtessen zum ausgiebigen Netzwerken.

Der Medizincampus wächst

Deutlich sichtbar für alle wächst in Davos Wolfgang der Medizincampus in die Höhe. 

Forschung, die unter die Haut geht

Neue Methoden der CK-CARE-Forschungsgruppe von Prof. Mirjam Schenk enthüllen molekulare Ursachen der atopischen Dermatitis.

Räumliche Transkriptomik in Kombination mit Einzelzell-RNA-Sequenzierung entschlüsselt das komplexe Netzwerk von Immunzellen bei atopischer Dermatitis

Atopische Dermatitis (AD) ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, von der weltweit bis zu 3-5 % der Erwachsenen und 20 % der Kinder betroffen sind. An der Pathophysiologie der AD sind verschiedene Faktoren beteiligt, darunter die Genetik, eine veränderte Hautbarrierefunktion und immunologische Anomalien.

Mantelstudium «ALLERGOLOGIE translational» am Medizincampus Davos

Zehn Medizinstudierende der Universität Zürich (UniZH) nahmen vom 17. bis 20. Juli 2023 am Allergologie-Mantelstudium teil. Sie erhielten einen ersten Einblick in dieses komplexe Fachgebiet und konnten einige praktische Fähigkeiten in der HGK direkt an den stationären Patienten üben.

Das Mantelstudium wird in Zusammenarbeit von CK-CARE mit der Hochgebirgsklinik Davos (HGK) sowie dem SIAF angeboten. Die wissbegierigen Studierenden erlebten vier intensive, eindrucksvolle und sehr interaktive Tage des Lernens am Medizincampus Davos unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Schmid-Grendelmeier und Prof. Dr. Roger Lauener und unter der Mitwirkung von weiteren renommierten Fachärztinnen und Fachärzten. Die Dozierenden waren sehr begeistert von der Wissbegierigkeit und dem Interesse der Studierenden an dieser komplexen Thematik.
Die Kombination von Online-Vorkurslernen, Stationsarbeit mit Patientenkontakt, Falldiskussionen und praktischem Anwenden gab den Teilnehmenden einen abwechslungsreichen und vertiefenden Einblick in das Thema Allergologie. Es bleibt zu hoffen, dass der ein oder andere der teilnehmenden Studierenden dies in der ärztlichen Laufbahn integrieren kann.

Jahresbericht 2022

CK-CAREs Arbeiten haben inzwischen weltweite Resonanz und dank dieser starken Position konnten im Berichtsjahr bedeutsame Vorhaben in der klinische Allergieforschung lanciert bzw. katalysiert werden. Ein Highlight war zudem das GAF – Global Allergy Forum 1. bis 4. September 2022 in Davos. Die an diesem zentralen Allergiekongress teilnehmenden internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben ein unter allen Akteuren abgestimmtes Statement verfasst, das im weitverbreiteten wissenschaftlichen Organ «Allergy» unter dem Zitat: «CK-CARE findet Antworten auf die drängenden Fragen wie neue Biomarker, Ansätze für personalisierte Therapie, Prävention durch Intervention im Mikrobiom und insbesondere Edukation» veröffentlicht werden wird.